Umso beliebter ein Marktplatz, umso reizvoller scheinbar auch die Vorstellung für manche Händler, mit gekauften Bewertungen die Reputation der eigenen Produkte künstlich nach oben zu schrauben. Das Thema „Fake-Bewertungen“ ist so alt wie die Bewertungsfunktion selbst: Schon seit Beginn der ersten Bewertungsplattformen z. B. für Hotels wie Tripadvisor gibt es das Katz- und Maus-Spiel zwischen Fake-Bewertern und den Plattformbetreibern. Auch Amazon selbst nimmt das Problem sehr ernst und versucht dagegen vorzugehen.

Seit Kurzem gibt es in den USA ein neues Tool names Fakespot, dass es Konsumenten aber auch Unternehmen erleichtern soll, Produkte mit einem unnatürlichen Bewertungsprofil als solche schnell und einfach zu erkennen, ohne Dutzende von Bewertungen einzeln überprüfen zu müssen.

Fake-Rezensionen werden anhand Sprachstil erkannt

Fakespot überprüft den Sprachstil der Bewertungen und vergleicht einerseits die einzelnen Bewertungen eines Produktes miteinander und andererseits auch alle Bewertungen eines einzelnen Rezensenten (zu allen Produkten), um Muster und Systematiken zu erkennen. Fake-Bewertungen können einerseits von Softwareprogrammen verfasst werden, in vielen Fällen stecken aber Menschen dahinter, oft wird es ein- und dieselbe Person sein, die mit verschiedenen Nicknames ein und dasselbe Produkt bewertet.

Um den Fakebewertungs-Überprüfung zu starten, muss man einfach die Produkt-URL eines Amazon-Produktes ins Eingabefeld einfügen und die Analyse starten. So wie es aussieht, ist es derzeit nur auf Produkte aus dem amazon.com-Katalog beschränkt, aber Fakespot bietet auf seiner Website auch eine durchaus unterhaltsame Liste von „Top-Fake-Reviews“ und eine Liste von laut Fakespot besonders glaubwürdig gut bewerteten Produkten „Best Products by Authenticity“. Außerdem kann man sich die aktuell als letztes durchgeführten Analysen ansehen.

Es gibt auch eine Extension für den Google Chrome Browser, um diese Fakespot-Überprüfung durchführen zu können.

Aus unserer Sicht eine tolle Idee und hoffentlich auch aussagekräftig genug für den Alltagsgebrauch. Vielleicht gibt es auch bei uns bald die Möglichkeit, mittels einem Analyse-Tool festzustellen, ob ein Produkt authentisch rezensiert wurde oder nicht. Das würde helfen, die Zahl jener dubiosen Anbieter, die Fake-Bewertungen verkaufen, zu reduzieren und käme Konsumenten wie ehrlichen Unternehmen gleichermaßen zugute.

Bild: Screenshot www.fakespot.com

Fakespot gefunden auf http://the-digital-reader.com/2016/01/25/spot-fake-kindle-reviews-with-fakespot/

Karim-Patrick Bannour