Seit kurzem drängt ein neuer Schnäppchen-Marktplatz aus Schweden nach Deutschland, mit dem durchaus schwer zu schreibenden Namen Fyndiq. In Schweden gehört der Neuling schon zu den Großen. In Schweden schaffte das Unternehmen bereits einen Umsatz von 21,3 Millionen (2014). Allerdings beeindruckt dies deutsche Händler bis dato eher weniger. Deshalb versucht Fyndiq den Händlern in Deutschland sehr entgegenzukommen und verzichtet deshalb auf großzügige Selbsteinnahmen und setzt auf eine deutliche Differenzierung.

Fakten und Pläne von Fyndiq:

  • Ab Mai 2016 können deutsche Händler Ihre Produkte für 6 Monate ohne Verkaufsgebühr verkaufen, wenn diese sich bis 15. Februar registrieren. Zudem soll noch eine Marketingkampagne Anfang Mai folgen. Fyndiq hat 20 Millionen Dollar von Investoren rund um den Geldgeber Northzone Ende 2014 erhalten. So sind weitere Aktivitäten gesichert.
  • Ein weiterer Punkt welcher für das Unternehmen spricht ist, dass Fyndiq keine eigenen Produkte führt und so in keiner Konkurrenz zu den Händlern steht. Und Service und Unterstützung mittels Werbemaßnahmen sind Teil des Konzepts des Online-Shops. Auf Fyndiq kann man keine Top-Platzierungen kaufen. Hier entscheiden alleine Kundeninteresse und Umsatz. Der Gründer von Fyndiq sieht den Fokus seines Online-Shops klar als „Schnäppchen-Superstore“.
  • Ein weiterer positiver Ansatz des Online-Shops ist die simple Kostenstruktur. Hier erhält der Händler 95 Prozent des Verkaufspreises. Des Weiteren fallen keine Einrichtungsgebühren noch monatliche Grundgebühren an. Die Versandkostenstruktur ist wie folgt: Der Kunde zahlt pro Bestellung nur einmalig 4,95 EUR. Auch wenn der Kunde bei mehreren Händler bestellt hat. Der Händler trägt seine Versandkosten alleine.
  • Schnittstellen: Hier gibt es bereits Integrationen zu Magento, Gambio, Prestashop und WooCommerce. Des Weiteren sollen Lösungen für Shopware, Magnalister, Plentymarkets, ChannelPilot, OscWare, Unicorn2 und Afterbuy folgen.
  • Der Händler bleibt für den Kunden unsichtbar: So übernimmt Fyndiq die Zahlungsabwicklung, Kundenkommunikation sowie die Retouren-Abwicklung. Im Frühjahr 2016 ist eine zentralisierte Lösung zur Abwicklung der Retouren geplant.

Zahlen und Fazit zu Fyndiq

Im Onlinehandel wird es in Zukunft etwas enger werden. Denn niemand der bisherigen zahlreichen Online-Shops und Marktplätze hat sich bisher so positioniert wie der Neuling Fyndiq. Durch die günstigen Konditionen für Händler und die Spezialisierung auf günstige Angebote könnte der neue Online-Shop in Zukunft ein ernstzunehmender Gegner für Amazon und Ebay werden. Die größte Herausforderung für die Händler wird wohl daraus bestehen die Produkte innerhalb 24 Stunden nach Bestellung zu versenden. Die Kernzielgruppe liegt bei 30 Jahre und ist weiblich.  Fyndiq hat ca. 1.600 Händler in Schweden unter Vertrag und konnte bereits nach dem zweiten vollen Geschäftsjahr (2012) einen Umsatz von mehr als 6,2 Millionen Umsatz generieren. Im darauffolgenden Jahr verdoppelte der Online-Shop seinen Umsatz auf 13,6 Millionen Euro. Im Jahr 2014 waren es bereits 21,3 Millionen Euro. Besonders interessant ist die Tatsache, dass die Plattform eine Quote von 68 Prozent wiederkehrender Kunden in ihrem Heimatmarkt aufweist.

Die Zahlen des noch jungen Unternehmens sprechen eine eindeutige Sprache. Fyndiq ist ein Online-Shop mit Zukunft. Was sich bereits im eigenen Heimatland etabliert hat, muss aber noch nicht zwangsläufig bedeuten, auch im heiß umkämpften Deutschen E-Commerce eine Rolle spielen zu können.

Zahlenquelle: www.etailment.de

Klaus Forsthofer